Diese Woche wurde ich zum ersten Mal mit einem Journalistenpreis ausgezeichnet. Die Wiener Stadtwerke haben Dienstagabend zum neunten Mal den WINFRA für „herausragende Beiträge des Wiener Infrastruktur-Journalismus“ vergeben. Ich hatte eine Technologie-Geschichte über Fernkälte eingereicht, genauergesagt: „Wie das Fernkältenetz von Wien funktioniert“. Die Geschichte stieß im Sommer zudem auf großes Interesse, weil Leserinnen und Leser wirklich wissen wollten, wie Kühlung ohne klassische Klimaanlage geht.
Die Jury fand den Beitrag offenbar gut erklärt. „Gut nachvollziehbare Beschreibung von hochkomplexer Technologie und ihrer Anwendung im Kontext der Stadt. Klar geschrieben erläutert der Bericht zentrale Begriffe der kommenden Energiewende und ermöglicht so eine Einschätzung der Dynamik des Wandels“, lobt die WINFRA-Jury.
Erklären, damit Menschen an der Entwicklung teilhaben können
Die Auszeichnung freut mich ganz besonders, weil Technologie-Journalisten leider immer noch häufig von Kolleginnen und Kollegen belächelt werden. Wir werden häufig pauschal mit dem Vorurteil abgestempelt, dass wir nur neue „Technik-Gadgets“ abfeiern und das sei nicht zu vergleichen mit Berichterstattung über Migration oder andere „ernste Themen“.
In der täglichen Arbeit merke ich stattdessen immer wieder, wie wichtig es ist, neue Technologien und Entwicklungen im Digitalbereich zu erklären. Sei es Fernkälte, Algorithmen beim AMS, oder 5G. Nur so können Menschen verstehen, was da eigentlich vorgeht. Natürlich ist es als Journalistin manchmal frustrierend, wenn man immer wieder bei Null anfängt, weil man praktisch kein Wisssen je voraussetzen darf.
Aber es können sich nur dann Debatten entwickeln, an denen die Gesellschaft teilnehmen kann, wenn die Menschen wissen, worum es geht und mitreden können. Deshalb ist es mir persönlich sehr wichtig, über Vor- und Nachteile der Digitalisierung ruhig und unaufgeregt aufzuklären, damit nicht nur „über sie“, sondern „mit ihnen“ gesprochen wird.
Danke an alle, die mich bei dieser Arbeit unterstützen.
[…] für meine Arbeit als Journalistin. 2018 wurde ich mit dem WINFRA beehrt (hier gibt es das Blogposting dazu). Und am 11. Dezember werde ich mit dem Dr. Karl-Renner-Publizistik-Preis in der Kategorie […]