Anfang März haben Claudia Garad (Wikimedia Österreich Geschäftsführerin) & ich im Rahmen des Elevate Festivals einen Wikipedia Edit-a-thon in Graz organisiert und ich habe euch noch gar nicht erzählt, wie es eigentlich war! Aber viele Interessierte von euch werden wohl auch schon den Futurezone-Bericht dazu gelesen haben, der es im Wesentlichen zusammenfasst.
Eine Person, ohne die der ganze Edit-a-thon nur halb so gut (oder sogar noch viel weniger gut!) gewesen wäre, kommt darin gar nicht vor: Renate.
Renate ist die Frau mit dem fetten Grinsen auf dem Foto und der roten Brille in der ersten Reihe mitte. Sie sorgte nicht nur dafür, dass wir auch alle ständig lachen mussten, sondern sie ist extra aus Berlin zu uns gekommen, um uns Neu-Wikipedianerinnen die wichtigsten Dinge näher zu bringen, die man gar nicht wissen kann, wenn man gewisse Erfahrungen noch nicht gemacht hat. Renate Nuppenau (Wikipedia Benutzerinnen-Profil) ist eine sehr aktive Wikipedianerin, die zahlreiche, spannende Ankedoten rund ums Editieren für uns parat hatte – aber auch sehr viele praktische Tipps abseits des Begriffs „Frustrationstoleranz“. Danke, liebe Renate!
Frustrationstoleranz?
Nach meinem Futurezone-Bericht erkannte ich erst so richtig die Bedeutung des Begriffs. Bei unserem Edit-a-thon ging es nämlich darum, vor allem Frauenprofile von bedeutenden Künstlerinnen wie Autorinnen, Musikerinnen, Denkerinnen, Dichterinnen, etc. einzutragen. Unter dem Artikel tauchten aber User-Kommentare auf wie: „Natürlich kann man Probleme suchen wo gar keine sind. Aber ob das Sinn macht und ob man darüber einen Artikel erstellen sollte ist eine andere Frage…“ (Und das war noch einer der harmloseren). Da könnte man sich doch glatt frustriert fragen, wozu… Aber dieses „Frustrationsgefühl“ hielt nicht lange, denn:
Glücklicherweise hat sich jemand von Wikimedia durchaus auch bereits die Mühe gemacht, mit analytischen Methoden zu messen, ob es einen Unterschied macht, wenn man die Profile von wichtigen weiblichen Persönlichkeiten bewusst in der Enzyklopädie ergänzt. Das Beispiel, das sie dafür herangezogen haben, dreht sich rund um die Studentin Emily Temple-Wood. Emily hat für jede Troll-Mail, die sie bekam, eine Wissenschaftlerin in die Wikipedia eingetragen – und aufgrund des großen Zuspruchs das WikiProject Women scientists gegründet.
Die Wikimedianer haben den Impact wissenschaftlich analysiert und sind zu dem Schluss gekommen: „Emily hat einen Unterschied gemacht. Das wurde untersucht, bewiesen und prototypisiert. Es ist nicht nur ein Symbol, sondern ein echter Wandel.“
In diesem Sinne: Let’s keep editing! Und er wissen will, was wir beim Edit-a-thon in Graz eigentlich so editiert haben, findet das auf unserer Art & Feminism Wiki Seite.
PS: Wer nicht nur editen will, dem sei gesagt: Diesen Frühling kommt die größte Technik-Veranstaltung von Wikimedia nach Wien: Der Wikimedia Hackathon 2017. Ein Wochenende lang kommen rund 200 Freiwillige aus aller Welt zusammen, um MediaWiki, die Software von Wikipedia & Co., zu verbessern. Falls das Editieren nichts für euch ist, vielleicht ist es ja das Programmieren 😉
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