Manche von euch werden sich womöglich gefragt haben, warum ich hier derzeit so still bin. Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung: Ich war beschäftigt 🙂
Im Jänner war ich damit befasst, die finale Fassung meines Kriminalromans „Der Crash“, der im Frühjahr 2020 im Gmeiner Verlag publiziert wird, ein letztes Mal zu überarbeiten. Jetzt ist er bereits im Verlagsformat und ich freue mich bereits riesig auf die Veröffentlichung. Das ist erstmal alles, was ihr dazu wissen müsst, alle weiteren Infos – Cover, Inhalt, Erscheinungstermin, Lesungen – folgen bis 2020.
Wissen geben und nehmen
Der Februar steht bei mir nun ganz im Fokus der persönlichen Weiterbildung. Mein Motto lautet seit jeher „Wisssen geben, Wissen nehmen“. – Also ich gebe sehr gerne mein eigenes Wissen weiter – künftig auch an Kinder und Jugendliche -, aber genauso gerne lerne ich selbst ständig dazu und bilde mich mit zahlreichen Workshops, Seminaren, Vorträgen etc. in meiner Freizeit weiter.
Neben einer Ausbildung bei der „Sprecherakademie“ zur Sprachmelodie und Sprechtechnik, die ich in meiner Freizeit und auf meine eigenen Kosten absolviere, schickte mich mein Arbeitgeber diese Woche in ein dreitägiges Seminar zum Thema „digital Storytelling“ mit Pascal Zemp.
Netzwelt verändert sich
Beide Seminare sind für mich extrem bereichernd. Bei dem einen haben wir extrem viel gelacht, viel geübt, hartes Feedback eingesteckt und ausgeteilt, und sind in viele, verschiedene Rollen geschlüpft; bei dem anderen ging es vor allem darum, uns Journalisten zum Umdenken zu bewegen. Und ja, das ist notwendig, wenn man jahrelang auf die gleiche Art und Weise arbeitet und unterdessen die Digitalisierung an einem vorbeizieht.
Ich bin eine End-30er-in, die seit knapp 15 Jahren im Journalismus arbeitet und „online“ begonnen hat. Ich bin mit „online“ aufgewachsen, das Internet war bereits seit 1997 – also bereits 22 Jahre lang – meine Heimat.
Weg von der Arroganz
Seit 14 Jahren schreibe ich über technologische Entwicklungen wie Algorithmen, Facebook, Datenschutz. Auch Dinge wie Verweildauer, Traffic-Analysen, etc. sind mir seit Jahren bekannt, weil das jeder bei uns in der Redaktion permanent „mitdenken“ muss. Auf der Mediana vergangenes Jahr habe ich Zahlen zum digitalen Wandel präsentiert und darüber gesprochen, dass junge Menschen News ganz anders konsumieren – und interessanterweise habe ich dabei aber kaum einen Zusammenhang zu meiner eigenen Arbeit hergestellt. „Ich schreibe ja für online“, dachte ich mir. „Das kann ich schon seit Jahren. Ich bin Expertin.“
Nach dem Besuch des „digital Storytelling“-Seminars kann ich mich für diese Arroganz, die ich mitgebracht habe, nur selbst auslachen – darf aber gleichzeitig nicht zu streng mit mir selbst sein. Wenn man in einem Arbeitsalltag „gefangen“ ist, kommt man in der Regel nicht zum Nachdenken – zum Beispiel darüber, dass ich junge Menschen mit der Art und Weise, wie ich Geschichten publiziere, gar nicht mehr erreiche.
Wandel geht uns alle an
In dem „digital Storytelling“-Seminar habe ich sehr viele Denkanstöße mitbekommen. Einen davon möchte ich mit euch teilen: Es geht euch alle etwas an!
BBC hat eine eigene „Research & Development“-Abteilung, die News-Formate für die junge Zielgruppe der 18 bis 26-Jährigen entwickelt und ausprobiert hat. Jeder, der nicht nur für End-30er oder End-60er publizieren möchte, sollte sich mit den Ergebnissen dieser Entwicklungsarbeit befassen und eigene Konsequenzen für sich selbst ableiten. Natürlich kann eine Entscheidung über diverse Änderungen nur von „oberen Etagen“ in einem Medienbetrieb gefällt werden. Aber nein, es ist trotzdem nicht nur die Aufgabe eines großen, übergeordenten Medienhauses, sich damit zu beschäftigen. Es betrifft uns tatsächlich selbst. Wir müssen verstehen lernen, dass sich die digitale Welt weiterdreht, wenn wir auch in Zukunft ein Teil davon sein wollen. Denkt mal drüber nach.
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Kleine Werbeeinschaltung am Rande: Nach meinem „Weiterbildungsfebruar“ startet – Teaser – mein „Ich gebe mein Fachwissen weiter“-Frühling. Wer in meinen Terminkalender blickt, sieht einen Haufen Termine mit Vorträgen und Lesungen. Aber ich habe ja diese Woche gelernt: Junge Menschen klicken nicht mehr auf Links, sondern wollen Informationen an einem Ort gesammelt präsentiert bekommen. Tja.
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