Anfang Mai 2018 fand in Berlin erneut die re:publica statt und ich bin euch noch – sowie im vergangenen Jahr – meine drei Lieblingsvideos schuldig. Die diesjährige Ausgabe der Internet-Konferenz stand unter dem Motto “POP”.
Neben der sehr empfehlenswerten Keynote von der Sozialforscherin Danah Boyd, die über die Macht von Algorithmen in einer vernetzten Welt und mögliche Strategien, um die Diktatur der Daten zu unterminieren, sprach, gab es noch dutzende weitere Inputs, die mich inspiriert oder bewegt haben. Drei davon möchte ich mit euch teilen:
Hacking Cities for Sustainability
Besonders bewegt hat mich Lars Zimmermann, der über „why and how to hack cities for sustainability“ gesprochen hat. Oft sind wir so in einem „System unserer Imagination“ gefangen, dass wir es nicht schaffen, über den Tellerrand zu blicken. Als Beispiel bringt er die Entwicklung eines neuen Haar-Shampoos. Fast jedes Shampoo wird in einer Plastikflasche in den Handel gebracht. Wie soll man also bei der Entwicklung eines neuen Shampoos daran denken, dass man aus diesem Konzept auch ausbrechen kann und das Shampoo in einen anderen Behälter stecken? Für Zimmermann ist klar: Diese Gedanken lassen sich hacken – und damit seine Taten und folglich auch seine Ideen dafür, Städte nachhaltiger zu gestalten. Seht euch seinen Talk an, bitte. Er ist großartig.
https://www.youtube-nocookie.com/embed/xdgGMJYK60s
Anatomie eines Shit-Tsunamis
Die nächste Empfehlung meinerseits ist der Talk von Richard Gutjahr, der nach der Berichterstattung von dem LKW-Terroranschlag in Nizza sowie dem Amoklauf von München mitsamt seiner Familie ins Visier von Verschwörungstheoretikern, Reichsbürgern und Neonazis geriet. In seinem Talk erzählt er, was er und seine Familie danach alles durchmachen musste. Die Geschichte lässt niemanden kalt. Garantiert.
https://www.youtube-nocookie.com/embed/MXc02u_e5bE
Macht der Sprachbilder und Framing
Der dritte Talk, den ich jedem hier ans Herz legen möchte, stammt von Elisabeth Wehling, Bestsellerautorin des Buches „Politisches Framing“ und Forscherin zu Sprache und unbewusster Meinungsbildung. Ihr Talk über die „Macht der Sprachbilder“ zeigt schön auf, dass politische Entscheidungen nicht auf Fakten beruhen, sondern auf Frames. Das sind Deutungsrahmen im Gehirn, die über Sprache aufgerufen und zugleich gefestigt werden, und zwar ohne, dass wir es bewusst wahrnehmen. Das sollte sich jeder Mensch bewusst machen. Es wird von den Mächtigen dieser Welt genutzt. Nach diesem Vortrag werdet ihr ganz anders über die Beeinflussung von Wahlen denken als vorher. Bestimmt.
https://www.youtube-nocookie.com/embed/3tuaXaXJ02g
Und wen meine Lesung aus „Smart Lies, alles smart?“, die ich auf der re:publica gehalten habe, interessiert, kann alles dazu in diesem Blogposting nachlesen und -hören/sehen. In diesem Sinne: Habt es fein! Ich hoffe, ich kann euch mit meinen Tipps inspirieren. <3
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